Glasperlenwickeln
Das Schmelzen von Glasperlen in Feuer ist aus der italienischen Glastradition sowie aus der böhmischen Schmuckherstellung bekannt. Es ist heute jedoch sehr selten geworden.
Zur Herstellung der Glasperlen setze ich ein böhmisches „Lampenfeuer“, einen etwa 10-flammigen Brenner, ein. In dessen Feuer wird eine Glasstange so lange erhitzt, bis sie honigartig zu fließen beginnt. Die Schmelze wird dann um einen zuvor in Kaolin getauchten Metallstab gewickelt. Die Perle entsteht durch das kontinuierliche Drehen der Schmelze im Feuer. Sie kann durch Zugabe von weiteren Farben oder durch die Bearbeitung mit Hilfsmitteln wie z. B. einer Spachtel oder Pinzette in ihrer Form und Farbe variiert werden. Nach dem Abkühlen wird das Kaolin in Wasser gelöst, damit sich die Perle vom Metallstab geziehen lässt. Das dadurch entstandene Loch in der Mitte ermöglicht die Perlen zu einer Kette aufzufädeln.